Drug Safety Mail 2019-46

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) vom 23.08.2019

Fallberichte von Herpes zoster nach Shingrix®-Impfung

Der AkdÄ wurden Fälle gemeldet, in denen Patienten in engem zeitlichem Zusammenhang mit einer Shingrix®-Impfung an Herpes zoster (HZ) erkrankt sind. Zusätzlich liegen im Spontanmeldesystem Berichte über ausgeprägte, z. T. bullöse Hautreaktionen vor, die deutlich über die Injektionsstelle hinausgehen. In manchen der Fälle ist ein HZ in der Vorgeschichte dokumentiert. Teilweise trat der HZ in dem Dermatom auf, in dem die Impfung appliziert wurde bzw. es wurden Schmerzen in einem früher von HZ betroffenen Dermatom berichtet.

Ob in den gemeldeten Fällen tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und HZ bzw. anderen Hautveränderungen besteht, lässt sich derzeit noch nicht abschließend beurteilen. Wenn Sie einen derartigen Fall beobachten, bitten wir um Meldung an die AkdÄ
und gegebenenfalls namentlich an das zuständige Gesundheitsamt. Dies trägt dazu bei, die Sachlage abzuklären. Folgende Angaben wären für die Bewertung der Berichte hilfreich:

  • Datum der Impfung, Applikationsstelle
  • Datum des Auftretens des HZ, betroffenes Dermatom
  • Ggf. Angabe eines HZ in der der Vorgeschichte
  • Chargenbezeichnung

Shingrix® ist ein rekombinanter, adjuvantierter Impfstoff gegen Herpes zoster. Die Impfung ist zugelassen zur Vorbeugung von HZ und postzosterischer Neuralgie bei Erwachsenen ab 50 Jahren. Bei Patienten mit HZ in der Vorgeschichte wurde laut Fachinformation nach der Shingrix®-Impfung eine höhere HZ-Rezidivrate gefunden, als bei ungeimpften Personen zu erwarten wäre. Es wird in der Fachinformation empfohlen, dass Ärzte bei Personen mit HZ in der Vorgeschichte Nutzen und Risiken einer HZ-Impfung individuell abwägen.